In der yogischen Mythologie und Philosophie gibt es den vollkommenen Ausgleich zwischen Mann und Frau. Man nennt diesen oft „Shivashakti“ Prinzip oder „Ardharanishvara“.
Dargestellt in der Form einer weiblichen Göttin und eines männlichen Gottes in einem, symbolisiert Ardharanishvara die perfekte Vereinigung des männlichen und weiblichen Prinzips.
Damit ist natürlich mehr als nur die materielle Schöpfung bzw. die Fortpflanzung gemeint.
Hier geht es auch um die so oft thematisierte Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in unserer Gesellschaft. Aber auch um die Harmonie und Balance in uns selbst, denn jeder Mensch hat sowohl männliche als auch weibliche Energien bzw. Anteile in sich. Und erst wenn diese im Einklang mit einander leben, so spüren wir Stabilität, Gelassenheit und Frieden in uns.
Männliche und weibliche Energie
Hartha Yoga ist den meisten Einbegriff. Was es bedeutet jedoch selten. „Ha“ ist das Sankritwort für Mond und „Tha“ das Wort für Sonne. Das bezieht sich auf die feinstofflichen Energien unseres Körpers. Die Mondenergie wird der linken Seite zu geordnet und somit dem Energie Kanal „Ida“ und der rechten Körperseite wird „pingala“, die Sonnenenergie zu geordnet. (Hier findest du einen ausführlichen Artikel zu den Energieflüssen des Körpers).
Die Sonnenenergie der rechten Seite wird der aktiven männliche Energie zugeordnet und in der linken Körperseite fließt die Mondenergie, die weibliche und ruhende Energie. Somit heißt Hartha so viel wie „Einheit der männlichen und weiblichen Energien“ und darum geht es im Yoga schlussendlich. Die Balance und somit Einheit von Sonnen und Mond, von Ida und Pingala von weiblich und männlich, von Materie und Geist. Dieses inneres und äußeres Gleichgewicht dieser Energien ist das Ziel des Yoga.
„Männlich und Weiblich sollen wie zwei Flügel eines Vogel sein. Nur im Gleichklang und gemeinsam können sie zusammen fliegen.“ Amma
Der ewige Kampf zwischen den Dualität
Wir leben in der Welt der Dualität, sowohl im Außen wie auch in unserem Inneren. Unser Intellekt bzw. „Mind“ steht im Gegensatz zur Intuition. Mut und Stärke vs. Feinfühlichkeit und Sensibilität. Mutter & Vater, Mann und Frau. Es wird Zeit, dass die Dualität den Kampf gegen den Gegenpol beenden und sich gegenseitig wertschätzen. Es geht darum die verschiedenen Energien und Qualitäten zu verstehen und anstatt der Diskriminierung, sich mit Respekt zu begegnen!
Das Shiva-Shakti-Prinzip zeigt uns symbolisch das Urgleichgewicht und Gleichberechtigung zwischen dem männlichen und weiblichen Prinzip
Wie so oft zeigen uns die Mythen und Veden, was die Welt zu einem besseren Ort machen würde. In diesem Fall der Weg der Mitte. Schon Buddha hat gesagt, Extreme führen nicht weiter. Und wir leben in einer extrem männlich dominierten Welt. Sowohl wenn man sich die Energien in Wirtschaft und der Politik anschaut. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Justin Trudeau z.B. ein Ministerpräsident aus Canada hat sein Parlament genau 50 zu 50 besetzt. Er unterstützt die UN Women Kampagne #heforshe (hier mehr dazu). Man spürt es eindeutig, es tut sich viel in der Welt, um dieses Gleichgewicht zwischen den weiblichen und männlichen Polen wiederherzustellen. Und wir können versuchen in unserem Inneren unsere Energien auszugleichen!
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Juli