Über Systemaufstellungen hatte ich schon viel gehört, aber habe mich bislang nicht getraut es selbst auszuprobieren. Doch dann kam der Tag an dem ich einen Selbstversuch wagte.
Das Energiesytem FAMILIE
Unsere Familie ist ein soziales Gefüge, ein System mit vielen verzweigten Beziehungen in der jeder seine eigene Rolle spielt. Wahrscheinlich gibt es in jeder Familie Probleme oder eingefahrene Muster, die uns enregetisch zu schaffen machen. Wenn ein Thema immer wieder auftaucht, ist es an der Zeit es zu „bearbeiten“.
Ich hatte einiges über Familienstellen nach Bert Hellinger gelesen und war erst mal etwas skeptisch. Kann das funktionieren, wenn man die Rollen seiner Familie von komplett fremden Menschen spielen lässt? Können sich dadurch wirklich Konflikte lösen?
So beschloss ich der Sache bei einem Aufstellungsabend auf den Grund zu gehen.
So ging ich zu einem Austellungsabend, hier in Köln bei Heinrich Breuer. Er bietet ein Mal im Monat einen Aufstellungsabend an, wo auch „Neulinge“ herzlich willkommen sind.
Meine ersten Schritte auf der „Aufstellungsbühne“
Nach einer kurzen Vorstellung, ging es schon los und ich wurde sofort als „Familienmitglied“ ausgesucht und musste nach vorne. Es war mir erst etwas unangenehm, aber irgendwie fühlte ich mich in der Rolle der Tochter, die zwischen ihren Eltern steht auch etwas vertraut. Erstaunlicherweise hat die Position der einzelnen „Rollen“ schon sehr viel ausgesagt. Beispielsweise wie die Familienmitglieder zu einander stehen und welche Beziehungskonstellationen es in der Familie gibt.
Wie kann ich das akzeptieren?
In vielen „Austellungen“ ging es um Kränkungen und Verletzungen, die die Betroffenen nur schwer loslassen bzw. akzeptieren konnten. Auch ich kam aus diesem Grund zu dem Aufstellungsabend. Und meine eigene Aufstellung rührte mich zu Tränen und halft mir genau diese Verbissenheit und Wertung gegenüber meinem eigenen Familiensystem loszulassen. Und das ist genau der Schlüssel zu Heilung. Indem wir unsere Verletzungen annehmen und auch die Menschen, die wir für „falsch“ und „böse“ halten so akzeptieren wie sie sind, um so größer wird unsere Befreiuung sein. Nehmen wir die Menschen wie sie sind – ohne in gut und böse zu werten, dann befreien wir uns von unserem Groll und erfahren Heilung.
Hier weitere Erkenntnisse des Abends:
Anerkennung der einzelnen familiären Rollen und Respekt für jedes Familienmitglied
„Die Mutter bringt uns zur Welt und der Vater bringt uns ins Leben.“
„Die Pubertät ist vorbei, wenn wir mit unseren Eltern die gleiche Meinung haben und es ok ist“
„Wir kreisen oft um das Unwesentliche, um das Wesentliche zu vermeiden“
„Trau dich, du selbst zu sein, lass die Leute nicht in deine Persönlichkeit eingreifen!“
„Die Anwesenheit des Schlichters, ruft den Streit hervor!“
„Wir versagen alle als Eltern, denn man kann nicht immer alles richtig machen!“
„Du bist mein Vater. Ich will keinen anderen Vater als dich. Genauso einen Vater wollte ich immer haben.“ (Affirmation für eine Teilnehmerin)
„Du bist meine Mutter, es gibt keine bessere Mutter als dich. Genauso eine Mutter sollte ich in diesem Leben haben!“
„Man überfordert sich wenn man sein ganzes Leben das Unmögliche versucht!“
„Ich habe meine Würde und ich muss mich nicht verkaufen wie im Sommerschlussverkauf!“
„Ich muss es mir nicht merken, die Information wird schon wieder kommen, wenn ich sie wieder brauche!“
In dem Sinne: Einen schönen Sonntag!