flower power pur und ein uraltes germanisches Ritual – Binde deinen DIY Blumenkranz für den Mitsommer oder deine Hochzeit!

Blumenkränze sind wunderschön, vielleicht ist ja das der Grund warum sie wieder modisch „in“ sind. Dabei reicht dieser Brauch bis in die Zeit der Steinzeit zurück. Auch in der Antike und bei den Germanen und den Slawen hatte der Blumenkranz eine ganz besondere Bedeutung. Er bringt Glück und Segen aus der Welt der Götter. Deswegen habe auch ich, als echtes Hippie-Mädchen, für meiner Hochzeit meinen eigenen Blumenkranz selbst geflochten. Und weil es so schön war, möchte ich heute über das Kranz binden schreiben und auch euch vielleicht dazu anstiften eines Tages selbst einen Kranz für einen für euch wichtigen Anlass zu flechten.

Die historische Herkunft von Blumenkränzen

Die Herkunft von Blumen- und Pflanzenkränzen lässt sich kaum auf ein bestimmtes Datum datieren oder in igendeinerweise zurückverfolgen, vielleicht ist dieses Ritual so alt wie die Menschheit selbst. Durch das Aufkommen des Christentum ging die ursprüngliche Bedeutung des Kranzes verloren, wurde jedoch in Form von Richtkränzen, Erntekränzen, Rosenkränzen sowie dem beliebten Adventskranz im christischen Einverständnis bewahrt. Was es sich mit dem Kranz ursprünglich auf sich hatte ist mehr und mehr in Vergessenheit geraten.

Das Wort „Kranz“ kommt aus dem altdeutschen krenzen was so viel wie „binden, umwinden“ bedeutet.

Bei den Germanen wurden Blumen und Pflanzen Kränze zu verschiedenen Anlässen gebunden. Zum Fest der Sommersonnenwende, (die immer was man heute immer noch mit den Schweden und auch Ikea feiern kann.) Aber auch zur Hochzeiten, Neuanfängen wie Häuserbau und anderen Festen, wo man um die Gunst der Götter bat.

Kränze aus Eichenlaub an die Haustür aufgehangen sollen das Haus vor Gewitter schützen, da die Eiche dem nordischen Donnergotte Thor zugeordnet wird und ihn gnädig stimmen soll.

Denn der Kreis, als uraltes, heiliges Symbol, gilt als Portal von der Welt der Materie zur Welt des Feinstofflichen und der Götter. Somit steht der Kranz des für Ganzheit und Einheit mit Gott.

In der griechischen Tradition wurden zum Beispiel Lobeerkränze als tranditionelle Siegerkränze benutzt. Der Sieger der oympischen Spiele bekam einen Eichenkranz überreicht.

Noch heute zieren Kränze als Symbol für Siegerehrung, Abzeichen und Ehrenurkunden. Fast alle Gewinner von Filmfestspiele und Filmfestivals zeigen gern im Film-Abspann ihre Siegerkranz-Medallien.

Die Symbolik der Immergrüne Pflanzen in Blumenkränzen

Die urspünglichen und traditionellen Kränze wurden aus den grünen oder immergrünen Zweigen von Bäumen und nicht-blühenden Pflanzen geflochten. Blumen wurden bloß als dekoratives Element einflochten. Denn Blumen wurden bei den Germanen zu hohen Feiertagen oder jahreszeitlichen Wechseln von Frauen als Schmuck im Haar getragen.

Immergrüne Pfanzen symbolisieren Treue und Langlebigkeit. Der Rosmarin z.B. mit seinem Duft regt den Hippocampus im Gerhin an, der nur die Informationen im Gehirn speichert die wirklich wichtig sind. Deswegen war der Rosmarin besonders für die Zeremonie der Ehe ein sehr wichtiges Kraut.

Hochzeitskränze – Segen für die Ehe mit immergrünen Pflanzen wie Mythe und Rosmarin

Das Kranzbinden ist eine bestimmte Form der Hochzeit-Vorfeier. Die zukünftige Braut bindete aus Myrten, einer ebenfalls immergrünen Pfanze mt weißen oder rosa Blüten, ihren Kranz. Symbolisch steht Myrten für die Jungfräulichkeit einer Frau, Bräuten die vor der Ehe ihre Jungfräulichkeit verloren hatten wurde im Gegenzug ein Kranz aus Stroh gebunden.

Was aber auf keinen Fall in einem Hochzeitskranz fehlen darf  ist der Rosmarin.

„Der Brautkranz, gewunden aus Rosmarin, erhält die Liebe ewig grün“

Heißt es in einem Brauch. Daher wird er auch gern in der Brusttasche des Bräutigams versteckt. Dieser gilt nämlich als Garant für eine glückliche und treue Ehe. „Mistress is master“ heißt es auch im englischen und sogar Shakespeare verewigte den Rosmarin in seinen Werken.

Und so habe natürlich auch diesen in meinen Hochzeitskranz eingebunden.

DIY-Anleitung Blumen-Kranz

Was du brauchst:

Blumen- oder grünen Bastel Draht (am besten den Binde-Garn mit Papierummantelung oder auch Papierkordeldraht genannt)

Schere

Blumen deiner Wahl (am besten mittelgroße und solche die etwas länger halten, Feldblumen sind z.B. super dafür)

Immergrün (Myrten, Rosmarin oder andere dekorative buschige Pflanzen)

Rote Behren machen sich auch ser gut im Kranz

Und so hab‘ ich’s gemacht:

Als erstes nimmst du den Draht und nimmst dein exaktes Kopfmaß. Das wird deine Grundlage sein auf der du den Kranz flechten wirst. Achte darauf, dass der Draht nicht zu end an deinem Kopf ist, denn es kommt ja noch eine gute Schicht mit Pflanzen dazu.

Verbinde nun die Enden des Binde-Garns und dann kann der Spaß schon beginnen 🙂

Du fängst immer von hinten nach vorne an, also überlege welche Blumen du gerne vorne haben möchstest und welche hinten. Dann nimmst du dir 3-4 Blumen mit einenm kleinen Busch  Grünzeugs (z.B. Rosmarin oder Myrte). Halte es an den Drahtkranz und binde es mit Binde-Garn gut fest.

Dann kommen die nächsten Blumen-Variationen.

Und das geht soweiter, bis du am Ende angekommen bist!

Der letzte Part sollte mehr Immergrün enthalten damit man den Anfang und die Draht gut darunter kaschieren kann.

Und am Ende setzt du deinen Kranz behutsam auf – wie eine Krone!

Ich wünsche dir viel Spaß beim Flechten und tragen!

🙂