Annelie Etter gründete ein Heim für obdachlose Witwen in Indien am Arunachala!

In Indien werden Witwen geächtet und verstoßen – Annelie Etter gab ihnen eine Zukunft!

Bei einem Zen-Fotokurs auf dem Hof Herrenberg habe ich eine wunderbare Frau, namens Annelie Etter kennengelernt. Sie hatte wunderschöne bunte Taschen dabei, die mich neugierig gemacht haben. So erfuhr ich, dass die pensionierte Lehrerin, nicht nur viel Zeit mit Yoga und Meditation verbringt, sondern auch mindestens ein Mal im Jahr nach Indien reist, zu ihren Witwen. Ihre Geschichte hat mich zutiefst berührt und deswegen stelle ich Annelie und ihr Projekt nun in der Rubrik „starke Frauen“ vor.

Tiruvannamalai & Arunachala

In Tiruvannamalai, am heiligen Berg Arunachala, wo ich auch schon mal war, begegnete Annelie eines Tages einer sehr alten Frau am Straßenrand. Sie sah mitgenommen aus und war scheinbar obdachlos. Sie bettelte um Essen und ging dann ihres Weges. Es wunderte Annelie, warum solch eine alte und gebrechliche Frau überhaupt auf der Straße leben muss. Sie fand heraus, dass in Indien Witwen keinerlei Rechte haben. Früher wurden sie sogar nach dem Tod ihres Mannes verbrannt. Und noch heute passiert es oft, wenn der Mann einer alten Frau verstirbt, dass diese von ihren Verwandten, am Straßenrand ausgesetzt wird. So leben Witwen oft als mittellose Obdachlose auf der Straße und müssen sich irgendwie durchschlagen. Was vor allem im hohen Alter sehr schwer für sie ist.

Eine einzige Idee kann etliche Leben retten

Diese Tatsache berührte Annelie tief und ließ sie nicht los. Sie wollte etwas dagegen unternehmen. Eine Idee für ein Witwen-Heim kam auf. Doch dafür bräuchte man Geld, welches sie nicht hatte. In einem Gespräch erzählte sie jemanden von ihrem Wunsch ein Witwen-Altenheim in Tiruvannamalai zu gründen – und durch einen Wink des Schicksals, bekam sie sogleich ein Haus geschenkt, welches sowieso leer stand. So kam es dazu, dass Annelies Traum zur Realität wurde.

Herausforderungen und Wachstum

Natürlich war der Weg steinig und es dauerte eine Weile, bis alles stand. Heute ist das Witwen-Haus sogar über die Grenzen von Tiruvannamalai bekannt und viele Witwen haben nun ein sicheres Zuhause gefunden. Sie haben zu essen, machen sogar Yoga und nähen aus Reissäcken tolle Accessoires wie Taschen, Rucksäcke und andere Sachen die ihr im Shop gegen eine Spende erwerben könnt!

Mit Hilfe einer amerikanischen Großspenderin konnte sogar ein zweites Gebäude auf dem Gelände gebaut werden. Annelie ist immer im Winter für einige Monate in Indien und den Rest des Jahres lebt sie in Bonn. Vor Ort hat sie eine indische Lehrerin/Sozialpädagogin und einen Verwalter des Hauses, die sie unterstützen.

Indische Emanzipation: Die erste Riksha-Fahrerin!

Annelie setzt sich nicht nur für Witwen ein, sondern auch für die Emanzipation der Frauen in Indien. Denn immer noch müssen die Familien eine hohe Mitgift zahlen, wenn sie eine Tochter verheiraten wollen. Eine Familie mit drei Töchtern wird dadurch entweder sehr arm, oder die Töchter können gar nicht heiraten. Annelie nimmt auch diese Frauen auf und so kam es auch zu der ersten Rikschafahrerin überhaupt! Auto und Rikscha fahren ist in Indien eine Männerdomäne schlecht hin. Ich war schon oft in Indien und eine Frau hinter dem Taxi-Steuer, oder einer Rikscha habe ich persönlich noch nie gesehen! Auch in Tiruvannamalai sorgt das für großes Aufsehen. Und durchaus für positives Feedback. Die Rikschafahrerin fährt für das Witwenhaus zum Markt, macht Besorgungen, holt Gäste ab und verdient sich nebenbei etwas Geld dabei.

Wie ihr helfen könnt

Natürlich könnt ihr Annelie gerne mit Spenden unterstützen. Auf der Homepage (hier geht’s lang) findet ihr alle notwendigen Informationen.

Dann findet bald in Bonn am wieder der jährlicher „Witwen-Kleidermarkt“ statt, dort könnt ihr wundervolle Secondhand Kleidung erwerben und der Erlös geht an die Witwen in Indien.

Wann?

 Am Juni 2016 (ein Samstag) von 09:00 – 18:00 

Wo?  

Friedenskirche Kessenich (Kirchplatz),

Franz-Bücheler-Straße 10
53129 
Bonn

Ihr könnt das Witwenhaus und die Frauen auch damit unterstützen, indem ihr ihre Produkte hier im Shop kauft. Gegen eine Spende könnt ihr Folgendes erwerben:

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Mehr Informationen zum Thema:

Die Homepage von Widow of India 

Ein Spiegelartikel zu dem Thema

Kategorie Frauen, Indien, Revolution

Ich liebe Avokadobrot, ausschlafen, Jasmintee, die Sonne und das Meer. Seit ungefähr 7 Jahren beschäftige ich mich neben meiner freiberuflichen Tätigkeit als Autorin und Filmemacherin, auch mit Meditation, Energie und Yoga. Außerdem schreibe ich gerade an meinem ersten Roman "yoga-diary - 154 Tagen um die Welt" und freue mich darauf, wenn ich diesen hier vorstellen kann!