Internationaler Welt Yoga Tag – Wie YOGA die Welt retten kann

Heute ist der „international yoga day“! Und eine gute Möglichkeit über Yoga nachzudenken und natürlich auch Yoga zu praktizieren bzw. zu meditieren. Das habe ich heute getan und möchte meine Gedanken mit euch teilen.

Warum überhaupt Yoga machen?

Wie bei allem anderen auf dieser Welt gibt es auch in Bezug auf Yoga kritische Stimmen. Wenn jemand eure Leidenschaft und Hingabe nicht nachvollziehen kann, so wahrscheinlich nur, weil er oder sie noch keine Vorstellung davon hat, was Yoga ist und was der Zweck von der Yoga Praxis ist. Hier einige Vorzüge des Yoga.

  1. Zu Ruhe kommen der Gedanken. Patanjalis zweites Sutra fasst die Essenz des Yoga gut zusammen: योगश्चित्तवृत्तिनिरोधः ॥२॥ yogaś-citta-vr̥tti-nirodhaḥ ॥2॥ Es bedeutet: Yoga ist der Zustand, in dem sich die Wellen des Geistes zur Ruhe legen. In manchen Übersetzungen wird unser Bewusstsein und in dieses Sutra als ein klarer See übersetzt, der frei von den Wellen des Geistes/Minds ist.
  2. Flexibilität. Die Asanas stehen bespielhaft für den Prozess der Flexibilität. Sowohl körperlicher – als auch der geistigen Art. Wenn man länger eine Asana praktiziert merkt man, dass diese beiden Bereiche von einander überhaupt nicht getrennt sind. Nehmen wir zum Beispiel die Vorwärtsbeuge. In dem man die Gedanken auf das Erreichen des Zehs richtet, geben die Muskeln automatisch immer mehr nach. Auch durch ein stetige Übung werden die Fasern und Muskeln immer mehr gedehnt und werden so immer weiter und weicher. Und durch regelmäßiges Yoga dehnt sich die Flexibilität auch in andere Lebensbereiche aus. Zum Beispiel bin ich in meinem Alltag und auch im Job viel flexibler geworden, als früher. Wenn etwas nicht nach Plan läuft, dann bin ich mittlerweile immer zuversichtlich, dass es einen weiteren Weg zum Ziel gibt.
  3. Akzeptanz. In Punkt 2 ging es um Flexibilität, aber diese kann nicht ohne  Akzeptanz erlangt werden. Jeder Wachstumsprozess benötigt, die Akzeptanz des So-seins, des Ist-Zustandes. Wenn du etwas erreichen möchtest, dann gilt als erstes anzuschauen, wo du gerade stehst. Yoga schult die Akzeptanz, schlicht weg weil du an deine körperlichen und mentalen Grenzen stößt. Nur wenn du Frieden mit ihnen machst, kannst du sie ausdehnen und überschreiten lernen.
  4. Entspannung, Gelassenheit und innerer Frieden. Die meisten beginnen mit Yoga, weil sie gestresst und irgendwie unzufrieden sind. Bei mir war das nicht anders. Wenn mein Kopf voll ist und mich viel beschäftigt, hilft nur eins: Ab auf die Matte. Und egal wie gestresst und abgehetzt ich in die Stunde gehe, danach fühle ich mich einfach nur entspannt, gelassen und völlig leer und zufrieden.
  5. Die innere Mitte. Was ist diese besagte innere Mitte von der alle immer zu sprechen, habe ich mich einst gefragt. Durch regelmäßiges Yoga und Meditation habe, ich sie endlich erfahren dürfen. Es ist ein Zustand völliger Zufriedenheit und Akzeptanz für das Leben. Eigentlich unbeschreiblich, aber ich versuchs mal: es ist als hättest in dir selbst den Anker gefunden in einer stürmischen und hektischen Welt.
  6. Ausgleich/Balance/Harmonie von Körper und Geist. In dem Artikel über Shiva Shakti (hier geht’s lang) habe ausführlich über die Balance zwischen dem männlichen und weiblichen Prinzip in uns gesprochen. „Ha“ bedeutet „Mond“ und „Tha“ Sonne. Das eine ist die ruhende und das andere die aktive Energie. Der Sinn von Hatha Yoga ist somit eine Harmonie zwischen den dualen Energien in unserem Körper, aber auch in der Welt, herzustellen.
  7. Fokussierung. In unsere alltäglichen Welt der Zerstreuung ist es wichtig uns immer wieder auf das wichtige im Leben zu besinnen. In diesem Artikel ging (hier) ging es darum wie wir Wichtiges von Unwichtigen unterscheiden lernen und Verantwortung für unsere alltägliche Zeit übernehmen. Auch Yoga hilft uns mit vielen Übungen z.B. Tratak Meditation, uns wieder zu fokussieren und auf das Wesentliche wieder zu konzentrieren.
  8. Zirkulation von Blut- und Lympfsystems. Natürlich haben die Asanas auch viele körperliche Vorteile. Durch bestimmte Stellungen wird das Blut- und das Lympfsystem wieder in Bewegung gebracht, beispielsweise beim Kopfstand oder dem Hund. Das hilft auch gegen Bluthochdruck und ist gut fürs Herz.
  9. Immunität.  Mittlerweile ist wissenschaftlich bewiesen, dass Yoga unheimlich gesund ist und sehr gut fürs Immunsystem. Menschen, die regelmäßig Yoga machen haben auch starke Selbstheilungskräfte, das bedeutet, wenn sie mal krank sind, dann geht auch ziemlich schnell vorbei.
  10. Leben im Jetzt. Das Buch von Eckert Tolle hat mich wirklich beeindruckt (hier zur Buchrezension) und ich suche immer wieder neue „Tor-Wege zum Jetzt“. Denn nur im Jetzt fühlt man sich so richtig lebendig und frei. Yoga ist für mich ein gutes Tool um das Jetzt zu betreten. Auch wenn sorgenvolle Gedanken kommen, im Endeffekt bleibt ihnen nichts anderes als dem was ist also dem Jetzt zu weichen.
  11. Selbst-Massage. Wer Thai Yoga Massage kennt, weiß, dass dabei viele Punkte gedrückt werden, um das Prana, die feinstoffliche Energie (hier mehr dazu) wieder ins fließen zu bringen. Die gleichen Punkte werden von dir selbst beim Yoga aktiviert, das bedeutet mit Yoga massierst du dich quasi selbst!
  12. Guter Schlaf. Neulich habe ich über Yoga-Nidra geschrieben (hier mehr dazu). Es ist eine Tiefenentspannungsübung des Yoga, ein schlafähnlicher Zustand, der meditativ und zu tiefst ent-spannend wirkt. Doch wer viel Yoga praktiziert, weiß es macht auch einen guten und sehr tiefen Schlaf.
  13. Durchatmen, gesunde Lunge. Pranayama, die Atemübungen des Yoga, sind besonders gut für die Lunge und die Atemwege. Indem wir uns auf den Atmen beim Yoga konzentrieren, kommen wir zur Ruhe und können endlich den Stress des Alltags einfach ausatmen.
  14. Peace of mind, Beruhigt das Nervensystem. Apropos Stress. Nichts bringt  dich sofort wieder auf den Teppich und zu dir selbst, wie eine Yoga Stunde. Das ist spürbar an dem Zustand des inneren Friedens und der angenehmen Stille im Kopf. Durch den Ausgleich der linken und rechten Körperseite, wird auch das Nervensystem balanciert.
  15. Einfach nur glücklich sein. Wer auf der Suche nach Glück ist, landet irgendwann mal unweigerlich beim Yoga. Der Weg zum Glück, wird das Glück selbst. Nach dem Yoga oder der Meditation kannst du immer wieder Zeitnahmen zum Nachspüren, was in deinem Körper passiert ist. Oft überströmt mich eine Welle von Glückseligkeit, für die es sich lohnt etwas zu warten bis man wieder mit dem Handeln fortfährt.
  16. Selbstbewusstsein. Ein ganz wichtiges Thema bei uns im Westen. Komischerweise ist dieses Thema in Asien bei den Menschen nicht so präsent wie bei uns. Vielleicht, weil wir von klein auf konditioniert werden, Dinge „richtig“ oder „falsch“ zu tun. Yoga ist ein wundervolles Tool um dieses richtig und falsch Denken zu desinstallieren und mit sich zufrieden zu sein, anstatt seinem inneren Kritiker zu glauben und sich zu kritisieren.
  17. Stärke & Mut. Angst ist ebenfalls ein Abfallprodukt unserer Gesellschaft. Ständig haben wir Angst vor der Zukunft und vor dem „versagen“. Aber wenn wir ehrlich sind, nichts ist lähmender für unser Handeln, als ebendiese Angst. Yoga hilft mutig und zuversichtlich zu werden. Und stark. Denn wenn wir genügend geübt haben werden nicht nur unsere Körper flexibel und stark, sondern auch unsere mentale Einstellung.
  18. Emotionale Intelligenz. Mitgefühl ist ebenfalls sehr mit dem Yoga verbunden. Karma Yoga, wird es genannt. Dieser positive Umgang mit anderen ist Teil des Yoga und in den Yamas, den yogischen Umgang mit anderen, verankert. (siehe hier)
  19. Yoga verbessert die Intuition. Vielleicht hat ja jemand von euch was von Siddhis gehört. Das ist sozusagen, die Ausdenhung unserer Sinne, oder bessergesagt ihre Schärfung durch den stetigen Yoga-Prozess. Mir hat Yoga z.B. sehr geholfen meine Intuition zu schulen. Manchmal weiß ich einfach genau, was jemand fühlt und meint, auch wenn er gar nicht ausgesprochen hat.
  20. Transformation und Weiterentwicklung der Menschheit. Ich bin davon überzeugt: Yoga kann die Welt zum Besseren verändern. Denn wenn wir alle den Pfad gehen, können wir nicht „falsch“, „gemein“ oder „unfair“ sein. Yoga ist der Weg der Bereinigung, quasi ein Weg von der Dunkelheit ins Licht. Wer Yoga übt wird – ob er will oder nicht – sattwisch, leicht, strahlend und glücklich. (hier mehr zu den Gunas)
  21. Verbindung mit dem Göttlichen und unserem wahren Selbst. Wir haben mit den Yoga Sutras von Patanjali begonnen und ich würde gerne auch damit schließen. Das dritte Sutra lautet:  तदा द्रष्टुः स्वरूपेऽवस्थानम्tadā draṣṭuḥ svarūpe-‚vasthānam Was so viel bedeutet: Wenn der Seher (der Meditierende) in seinem wahren Selbst ruht, dann erkennt er seine wahre (göttliche) Natur – das ist Erleuchtung. Wir fühlen uns oft begrenzt und klein, doch, wenn wir unsere wahre Natur erkennen, werden wir wissen, das wir ALLES sind und dass alles EINS ist. (hier die Buchrezension „ALLES ist EINS“)

Im Sinne des Welt Yoga Tages, sage ich zum Abschied Namaste & hari om! 🙂

Juli

Kategorie Energie, Yoga

Ich liebe Avokadobrot, ausschlafen, Jasmintee, die Sonne und das Meer. Seit ungefähr 7 Jahren beschäftige ich mich neben meiner freiberuflichen Tätigkeit als Autorin und Filmemacherin, auch mit Meditation, Energie und Yoga. Außerdem schreibe ich gerade an meinem ersten Roman "yoga-diary - 154 Tagen um die Welt" und freue mich darauf, wenn ich diesen hier vorstellen kann!