Meditation auf Papier – Teil 1. Sumi-e Japanische Tuschemalerei

Kunst war in alten Kulturen, wie z.B. im fernen Japan, Tibet, Indien und China, eine Art sich mit dem Unendlichen zu verbinden. In Indien handeln die meisten Theaterstücke von spirituellen Sagen und Parabeln und noch heute malen tibetische Mönche tagelang Mandalas mit farbigen Pulvern und sprechen dabei Mantras, um am Ende ihr Werk wieder zu zerstören und vom Neuem zu beginnen. So werden sie spirituell geschult loszulassen und verinnerlichen so, dass die Vergänglichkeit zum Leben gehört.

Kunst als spirituelle Praxis (Sadhana)

An meiner eigenen Praxis ist mir aufgefallen, dass Kunst und Spiritualität oft Hand in Hand geht.  Wenn ich meditiere, kommen mir Ideen, klare Anweisungen für meinen künstlerische Arbeiten und egal ob man ein Mandala ausmalt oder mit Konzentration Sanskrit Mantra oder ein heiliges Symbol abmalt – das Führen des Stiftes oder der Feder kann zu einer Meditation werden. Gedankenlos im Flow und völlig gegenwärtig sein, ist Meditation in ihrer pursten Form und deshalb möchte ich eine neue Reihe auf yoga-diary.de einführen, wo ich regelmäßig neue Maltechniken vorstelle:

Die Meditation auf Papier

Im heutigen Teil möchte ich euch die Tuschemalerei präsentieren. Sumi-e genannt.

Eine uralte japanische Mal-Technik, die es mir in der letzten Zeit sehr angetan hat. Sie ist sehr leicht und man kann diese Art von Malerei mit wenigen Utensilien zu Hause praktizieren, denn eigentlich braucht man nur:

Feste oder Flüssige Tusche (Englischer Begriff: Ink)

Einen oder mehrere Behälter für die Tusche(n) (z.B. eine Müslischale oder einen professionellen chinesischen Tusche bzw. Reibestein/Inkstone)

Einen Pinsel 

Festes Papier (ab 240)

Eine Unterlage in Form von Zeitungen oder Folie, denn es kann manchmal eine kleine Sauerei dabei entstehen.

Tusche Malerei Sumi-e ist eine wunderbare Form von minimalistischen Federzeichnungen die, dann ein Bild ergeben. Es geht nicht um Perfektion, sondern abstrakte Linien aus denen sich dann spontan Bilder ergeben. Eine Welle kann dann z.B. zu eine Drachen werden, ein Kreis zu einer Katze und ein Oval zu einem Fisch. Ein Stich wird zu einem Ast mit Blüten usw.

Anleitung:

Wenndu feste Tische und einen Reibe- bzw. Inkstein benutzt, dann beginnt die Meditation schon wäherend des Reibens der Tusche. Lass dir dabei zeit und wenn du findest, dass der Grad der Dunkelheit der Tusche dir gefällt und du bereit bist tauche den Pinsel (egal ob groß oder klein) in das Gefäß und mache eine spontane Linie aufs Blatt. Aus dieser Linie oder Form ergibt sich dann meist ein Bild. Wichtig ist, dass du wertfrei zu deinen Tusche-Zeichnungen bist. Da es eine Form von Mal-Meditation ist, gibt es kein gut oder Schlecht und es geht mehr um den Prozess, als um das Ergebnis. Und hier gilt natürlich wie überall anders: Übung macht den Meister.

Viel Freunde beim meditativen Üben!

 

Einige Inspirationen zu dieser Art der Malerei:

 Pinterest Link

Youtube Anleitung Inspiration

1 Kommentare

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