Das Bilder-Buch – innere Bilder festhalten ohne Bewertungen!

Bilder sagen sehr als 1000 Worte, heißt es und es stimmt, denn Bilder drücken manchmal so viel mehr aus, was Worte irgendwie nur zu beschreiben versuchen. Wenn wir zum Beispiel träumen, dann sehen wir Symbole und Bilder, die starken manchmal Eindruck hinterlassen. Oft begleiten uns diese Bilder den ganzen Tag. Wir können versuchen, zu beschreiben was wir gesehen und erlebt haben. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass es unheimlich befreiend sein kann, diese Bilder aufzumalen, um das Innere nach Außen zu bringen.

Innere Bilder sind ein Portal

Träume, Metaphern und Symbole sind Botschaften aus unserem Unterbewusstsein. Vielleicht verstehen wir sie heute nicht, aber wenn sie wichtig sind, werden wir uns auch noch Jahre später an sie erinnern. Deswegen habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, meine Träume, wichtige Erinnerungen, innere Bilder, Symbole, oder einfach Ideen, die mir wichtig sind, in gemalten Bildern festzuhalten. Dabei ist nicht wichtig, wie diese aussehen, sondern dass man sie einfach aufmalt und sich anhand dieser Bilder erinnert, um sie eines Tages eventuell zu verstehen.

Das Universum ist der größte Künstler

Schaue dir einen Sonnenuntergang an. Die Farben am Himmel, die Formen der Wolken. Das ist Kunst in der pursten Form. Kein Gemälde ist gleich, jedes Wesen und jeder Mensch sieht anders aus. Es gibt z.B. eine Vielfalt der Formen bei Schneeflocken oder auch die Partikel des Wassers. Und auch das Universum malt jeden Tag ein Bild. Schau genau hin. Beispielsweise abends den Sonnenuntergang 🙂

Bilder-Tagebuch auf Reisen

Das erste Mal habe ich vom Bildertagebuch in Thailand auf Ko Tao gehört. Auf der Weltreise lernten wir einen Reisenden aus Israel kennen, der lange durch Asien gereist ist. Jeden Abend lag er in der Hängematte oder saß nach dem Abendessen und malte ein Bild, welches den Tag symbolisierte. Ich wurde ganz neugiering und da ich schon immer gern gemalt hatte, war ich besonders begeistert von all den Farben und Mustern, die er auf Papier brachte. Der einzige Tipp den ich mitbekam war: Lass dich nicht von deinem inneren Kritiker stören. Mal einfach weiter, wenn er sich meldet. Mach es jeden Tag und du wirst Wunder erleben.

Noch am gleichen Tag ging ich ins 7/11 und kaufte einen Block und eine Packung Buntstifte 🙂

So begann ich mein Bilder-Buch auf Reisen

Wenn ich heute die Bilder betrachte, die ich damals gemalt habe, erinnere ich mich genau an die langen hellen Tage in Kambodia, Thailand oder Indien. Und ich freue mich zu erinnern, sie in meinem Herzen zu sehen. Denn diese Bilder halten den Hauch jenen Zeit fest, die ich niemals vergessen möchte und werde.

Als ich wieder zurück nach Deutschland kehrte, hatte ich das Zeichnen bzw. Malen wieder etwas vernachlässigt. Aber es irgendwie fehlte es mir. Also fing ich wieder damit an. Und kann nur jeden nur ermutigen  „ohne zu bewerten“ zu malen.

So wird’s gemacht:

Wir haben mit dem Yoga-Tagebuch angefangen. Dort halten wir unsere Gedanken, wichtige Erkenntnisse und aktuelle Herausforderungen fest. Das Bilder Buch, kann sogar im gleichen Buch parallel gemacht werden. Aber natürlich kannst du auch ein eigenes Blanko-Buch dafür anlegen.

Es ist wirklich meine liebste Übung, um mit inneren Bildern zu arbeiten. Dabei ist es egal, ob du schnell, krakelig, schwarz-weiß gezeichnet oder bunt malst.

Besonders entspannend ist es tatsächlich für mich, wenn ich nach einem langen Tag, völlig übermüdetet und fertig nach Hause komme. Der Kopf dröhnt oder die Augen schmerzen vom Bildschirm, dann gibt es nichts Besseres als diese Übung 🙂

Also los!

Hol dir ein Blatt Papier und Farben.

Viele bunte Farben. (Ich benutze Gouache, aber Buntstifte, Wasserfarben oder Acryl gehen auch.)

Als erstes mache ich alle Farben startklar (mache diese auf oder bewässere diese)

Dann nehme ich einen Pinsel, der mir gerade gefällt.

Und lasse mich dann von diesem Pinsel führen.

Ich höre einfach auf mein Gefühl  und frage mich:

Auf welche Farbe hat mein innerer Künstler jetzt besonders Lust?

Dann tunke ich den Pinsel in genau diese Farbe und

setze ihn spontan aufs Blatt Papier.

Auch hier lasse mich führen.

Kommt eine Form – so male ich diese.

Kommt ein Bild, so fahre ich fort.

Ich nehme immer den ersten Impuls und schaue wohin dieser mich führt.

Kommt mal gar nichts (was auch mal vorkommt)

So nehme ich den Pinsel, mache ihn sauber und

wandere wieder über die Farben, als wäre der Pinsel ein Metalldetektor,

und eine der Farben etwas besonders Wertvolles.

Manchmal besteht ein Bild nur aus Punkten.

Manchmal aus Strichen.

Manchmal ist es ein Bild, von etwas, was ich geträumt habe.

Mal ist es ein Symbol oder eine Metapher.

Etwas aus meiner Kindheit.

Egal, was es ist: Hauptsache es ist macht Spaß!

Und wenn der innere Kritiker sich meldet, sage dir:

„Das ist bloß ein Bild, ich male es nur zum Spaß! Es ist gut so, wie es ist, es gibt keinen Grund, es zu kritisieren, denn ich male, um meinen inneren Künstler, etwas toben zu lassen und mich zu entspannen.

Ich bin nicht Ergebnis-orientiert, sondern Prozess-Orientiert dabei!“

🙂

Und wenn das Bild fertig ist (und es ist egal wie es aussehen mag) ist jegliche Wehleidigkeit oder Augen-, Kopf- und Rückenschmerzen  wie durch ein Wunder verschwunden!

Wie lief’s bei dir?

Kategorie Du bist ein Künstler, Lebenskunst

Ich liebe Avokadobrot, ausschlafen, Jasmintee, die Sonne und das Meer. Seit ungefähr 7 Jahren beschäftige ich mich neben meiner freiberuflichen Tätigkeit als Autorin und Filmemacherin, auch mit Meditation, Energie und Yoga. Außerdem schreibe ich gerade an meinem ersten Roman "yoga-diary - 154 Tagen um die Welt" und freue mich darauf, wenn ich diesen hier vorstellen kann!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.